Sicherheitssysteme – Schutz für Fahrer, Insassen und andere Verkehrsteilnehmer
Sicherheitssysteme im Auto haben sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Moderne Fahrzeuge verfügen über eine Vielzahl technischer Einrichtungen, die Unfälle verhindern oder ihre Folgen deutlich verringern können. Dabei wird zwischen aktiven und passiven Sicherheitssystemen unterschieden. In dieser Kategorie erfahren Sie, welche Systeme es gibt, wie sie funktionieren und welchen Beitrag sie zur Fahrzeugsicherheit leisten.
Aktive Sicherheit – Unfallvermeidung im Fokus
Systeme der aktiven Sicherheit sollen dabei helfen, Unfälle gar nicht erst entstehen zu lassen. Sie greifen aktiv in das Fahrgeschehen ein oder unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen. Beispiele:
- ABS (Antiblockiersystem): Verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen
- ESP/ESC: Stabilisiert das Fahrzeug bei Schleudergefahr
- Bremsassistent (BAS): Verstärkt bei Notbremsungen automatisch die Bremskraft
- Reifendruckkontrollsystem (RDKS): Warnt vor Druckverlust in den Reifen
- Traktionskontrolle (ASR): Verhindert das Durchdrehen der Räder beim Anfahren
Diese Systeme arbeiten meist unbemerkt im Hintergrund, verbessern aber die Fahrzeugkontrolle deutlich – besonders auf rutschiger Fahrbahn oder bei Notmanövern.
Fahrerassistenzsysteme als Sicherheitshelfer
Viele Assistenzsysteme steigern sowohl Komfort als auch Sicherheit. Sie erkennen kritische Situationen frühzeitig und greifen je nach System unterstützend oder automatisch ein:
- Spurhalteassistent: Warnt oder korrigiert bei unbeabsichtigtem Verlassen der Fahrspur
- Notbremsassistent: Erkennt Hindernisse und bremst selbstständig
- Totwinkelassistent: Warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel
- Müdigkeitserkennung: Erkennt unkonzentriertes Fahrverhalten
- Verkehrszeichenerkennung: Zeigt Tempolimits oder Überholverbote an
Diese Systeme basieren oft auf Radar, Kamera oder Ultraschallsensoren und werden bei vielen Neuwagen serienmäßig verbaut.
Passive Sicherheit – Schutz bei einem Unfall
Passive Sicherheitssysteme sollen im Falle eines Unfalls die Verletzungsgefahr minimieren. Sie wirken nicht vorbeugend, sondern dämpfend. Wichtige Beispiele:
- Sicherheitsgurte mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern
- Airbags: Front-, Seiten-, Knie- und Kopfairbags
- Karosseriestruktur: Knautschzonen und Verstärkungen leiten Aufprallenergie ab
- Sitzsysteme: Kopfstützen und Anti-Submarining-Funktionen
- Kindersicherungssysteme: ISOFIX-Halterungen und spezielle Rückhaltesysteme
Die Kombination aus stabiler Fahrzeugstruktur und intelligenten Rückhaltesystemen trägt wesentlich zum Insassenschutz bei.
Sicherheitsbewertung und Crashtests
Die Fahrzeugsicherheit wird regelmäßig durch unabhängige Institute geprüft – z. B. Euro NCAP. Bewertet werden unter anderem:
- Insassenschutz bei Frontal- und Seitencrashs
- Kinder- und Fußgängerschutz
- Funktionsumfang der Assistenzsysteme
Die Ergebnisse fließen in Sicherheitsbewertungen ein und helfen Verbrauchern bei der Fahrzeugwahl.
Wartung und Verantwortung
Viele Sicherheitssysteme sind wartungsfrei, dennoch ist ihre Funktionskontrolle wichtig:
- Warnleuchten im Cockpit beachten
- Regelmäßige Inspektion laut Serviceplan
- Kalibrierung von Sensoren nach Unfällen oder Windschutzscheibentausch
Auch wenn viele Systeme automatisiert arbeiten: Die Verantwortung bleibt beim Fahrer. Assistenzsysteme ersetzen kein aufmerksames Fahrverhalten.
Zusammenfassung
Sicherheitssysteme im Auto tragen entscheidend zur Vermeidung von Unfällen und zum Schutz der Insassen bei. Sie reichen von mechanischen Rückhaltesystemen bis hin zu hochentwickelter Sensorik und Assistenztechnik. Die Kombination aus aktiver und passiver Sicherheit macht das Autofahren heute deutlich sicherer als noch vor wenigen Jahrzehnten.
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