Motor und Verbrennung – Das Herzstück des Fahrzeugs
Der Verbrennungsmotor ist seit über 100 Jahren der Antrieb zahlreicher Fahrzeuge. Er wandelt chemische Energie aus Kraftstoff in mechanische Energie um – und treibt so das Auto an. In dieser Kategorie erfahren Sie, wie ein Motor funktioniert, welche Bauteile beteiligt sind, wie sich Motorarten unterscheiden und worauf es bei Wartung und Pflege ankommt.
Grundprinzip der Verbrennung
Im Verbrennungsmotor findet ein zyklischer Prozess statt, bei dem Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder gezündet wird. Die entstehende Explosion drückt den Kolben nach unten, dessen Bewegung in eine Drehbewegung umgewandelt wird. Dieser Prozess läuft im 4-Takt-Prinzip ab:
- Ansaugen: Das Einlassventil öffnet, das Gemisch wird eingesaugt
- Verdichten: Kolben bewegt sich nach oben, das Gemisch wird komprimiert
- Arbeiten: Zündung (beim Benziner per Zündkerze, beim Diesel durch Verdichtung)
- Ausstoßen: Abgase werden durch das Auslassventil ausgestoßen
Dieser Ablauf wiederholt sich pro Zylinder viele tausend Male pro Minute.
Wichtige Bauteile eines Verbrennungsmotors
Ein Motor besteht aus zahlreichen Komponenten, die präzise zusammenarbeiten müssen:
- Zylinderblock: Trägt Kolben und Kurbelwelle, bildet das Grundgerüst
- Zylinderkopf: Enthält Ventile, Nockenwelle und Zündkerzen
- Kolben und Pleuel: Wandeln Druck in Bewegung um
- Kurbelwelle: Überträgt die Kraft an das Getriebe
- Nockenwelle: Steuert Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile
- Ventile: Regeln Ein- und Auslass von Gasen
Zusätzliche Systeme wie Ölpumpe, Wasserpumpe oder Turbolader ergänzen den Motor je nach Bauart.
Unterschiede zwischen Benzin- und Dieselmotor
Obwohl beide nach dem 4-Takt-Prinzip arbeiten, gibt es technische Unterschiede:
- Benzinmotor: Arbeitet mit Fremdzündung (Zündkerze), meist höhere Drehzahlen
- Dieselmotor: Zündet durch hohe Verdichtung, benötigt keine Zündkerzen
- Diesel hat in der Regel mehr Drehmoment bei niedrigerer Drehzahl
- Benziner sind oft laufruhiger und leichter
Moderne Motoren nutzen häufig Direkteinspritzung, Turboaufladung oder variable Ventilsteuerung, um Effizienz und Leistung zu steigern.
Wartung und Pflege
Ein gut gewarteter Motor läuft zuverlässig, effizient und langlebig. Wichtige Maßnahmen sind:
- Regelmäßiger Ölwechsel (Motoröl + Filter)
- Überprüfung von Zündkerzen (beim Benziner)
- Tausch des Luft- und Kraftstofffilters
- Kontrolle der Keilriemen und Steuerkette/-riemen
- Beobachtung von Motorgeräuschen, Leistungsverlust oder Ölverbrauch
Die Einhaltung der Wartungsintervalle laut Hersteller ist entscheidend für Lebensdauer und Werterhalt.
Moderne Entwicklungen im Motorbau
Um Emissionen zu senken und Effizienz zu erhöhen, setzen Hersteller auf neue Technologien:
- Downsizing: Kleinere Motoren mit Turboaufladung
- Hybridisierung: Kombination aus Verbrenner und Elektromotor
- Start-Stopp-Systeme: Motor wird im Stand abgeschaltet
- Zylinderabschaltung: Einzelne Zylinder werden bei geringer Last deaktiviert
Diese Maßnahmen tragen zur Einhaltung von Abgasnormen bei – oft ohne spürbare Einschränkungen im Fahrbetrieb.
Zusammenfassung
Der Verbrennungsmotor ist ein komplexes, präzise arbeitendes System, das chemische Energie in Bewegung umsetzt. Aufbau, Funktion und Technik variieren je nach Bauart und Einsatzzweck – von sparsam bis sportlich. Regelmäßige Wartung ist entscheidend für einen störungsfreien Betrieb.
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