Das Wichtigste auf einen Blick
- Der BMW 600 wurde zwischen 1957 und 1959 produziert
- Viersitzige Kleinlimousine auf Basis der BMW Isetta
- Erstes BMW Modell mit einem seitlich angebrachten Türsystem
Einordnung des Modells
Der BMW 600 war ein wichtiger Schritt für BMW in den späten 1950er Jahren, um nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten wieder Fuß auf dem Automobilmarkt zu fassen. Das Modell zielte auf die wachsende Nachfrage nach preiswerten, kompakten Autos für die Nachkriegszeit ab. Die Besonderheit lag in der Kombination aus kompakter Größe und Viersitzigkeit, was vielen Familien weltweit einen erschwinglichen Zugang zu einem Auto ermöglichte.
Historie und Baureihen
Der BMW 600 wurde als Weiterentwicklung der erfolgreichen BMW Isetta Position im Markt eingeführt. Produziert zwischen 1957 und 1959, war er Teil der Anstrengungen von BMW, mehr Platz und Komfort anzubieten, ohne die Vorteile der Kleinwagenklasse aufzugeben. Trotz technischer Innovationen und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis konnte die Baureihe mit ihren rund 35.000 produzierten Fahrzeugen nur bedingt den gewünschten Marktanteil erreichen.
Technik und Motorisierungen
Der BMW 600 wurde von einem Zweizylinder-Viertaktmotor mit 0,6 Litern Hubraum und einer Leistung von 19,5 PS angetrieben. Der Motor war im Heck des Fahrzeugs positioniert und trieb die Hinterräder über ein Viergang-Schaltgetriebe an. Diese Anordnung bot nicht nur einen niedrigen Schwerpunkt, sondern auch eine effiziente Raumausnutzung. Das auf einem Stahl-Chassis basierende Fahrwerk war zusätzlich mit einer Einzelradaufhängung vorne und einer Schwingachse hinten ausgestattet, was zu einem ordentlichen Fahrverhalten beitrug.
Design und Ausstattung
Äußerlich war der BMW 600 deutlich von der Isetta inspiriert, allerdings besaß er ein einzigartiges Designmerkmal: eine zweite Tür auf der Beifahrerseite, zusätzlich zur Fronttür, die das Ein- und Aussteigen für Fahrer und Beifahrer erleichterte. Im Innenraum bot der BMW 600 Platz für vier Erwachsene, was ihn für viele Familien attraktiv machte. Auch wenn der Innenraum schlicht gehalten war, bot er doch einen Hauch von Raffinesse durch diverse Farboptionen und komfortable Stoffbezüge.
Alltagstauglichkeit und Fahreindruck
Der BMW 600 bewies sich als praktisches Stadtauto mit einer bequemen Sitzanordnung für bis zu vier Personen, was ihn in den engen Straßen der Städte Europas zu einem beliebten Modell machte. Sein geringer Wendekreis und die kompakte Größe machten Parken und Manövrieren einfach. Trotz seiner bescheidenen 19,5 PS war der BMW 600 in der Lage, Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h zu erreichen, was für seine Zeit respektabel war.
Bekannte Probleme und Modellpflege
Typische Mängel des BMW 600 waren Rostanfälligkeit sowie Verschleißerscheinungen am hinteren Fahrwerk. Rückrufe sind nicht bekannt, jedoch waren regelmäßige Wartungsmaßnahmen notwendig, um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Modellpflegen oder Facelifts gab es innerhalb der kurzen Produktionsdauer nicht, was den Charakter des Fahrzeugs als Übergangsmodell unterstreicht.
Verfügbarkeit und Marktwert
Heute ist der BMW 600 ein begehrtes Modell unter Sammlern von Oldtimern. Aufgrund seiner begrenzten Produktionszahl und seiner historischen Bedeutung kann der Marktwert gut gepflegter Modelle beträchtlich sein. Ersatzteile sind selten und können teuer sein, weshalb eine gründliche Beratung vor dem Kauf eines solchen Klassikers empfehlenswert ist.
Zusammenfassung
Der BMW 600 ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte von BMW, das auf auto-lexikon.de sicherlich den einen oder anderen Autoliebhaber begeistern kann. Seine Rolle als Teil der Nachkriegsrevitalisierung des Unternehmens, kombiniert mit technischen Innovationen und einzigartigem Design, machen den BMW 600 zu einem Modell, das sowohl Laien als auch Kenner anspricht. Seine Mischung aus historischer Bedeutung und klassischem Stil sind es, was ihn zu einem zeitlosen Klassiker macht.